© Robert Pongratz

Alloani dahoam

Mai 1988

 

I sitz alloani dahoam aufm Zimma.

Des Wedda is grauslich, es wird imma schlimma.

Mir tränen di Augn, es laft di Nosn

und i hock do in Pullova und Hosn.

I hamma holt denkt, i fong an zan schreiben,

oba wann ma nix einfollt, donn loß i’s holt bleibn.

 

 

Wia i so do sitz, studier und denk,

mir holbwegs dabei nou den Buckl verrenk,

do kimmt ma in Sinn und es wär aa von Nutzn,

nimm’s Toschntiachl und tua ma d’Nosn putzn.

So, des wär erledigt, hietzt kimmt da nächste Sotz.

Aufm Fensterbankl turnt a kloana Spotz.

 

 

Er schaut mi mit seini gscheitn Augn interessiart zua;

I gib eahm a Stickl Brot und hob wiada mei Ruah.

I woaß imma nou nix, wos i schreiben kaun

Und fong van Neichn zan denkn aun.

Wia wars, wann i ins Bett gehen tat,

oba alloani is des holt aa vüll z’fad.

 

 

Hiatzt follt ma wos ein, mei bin i gscheit.

Im Bett – hob i ghert – sterbn d’meistn Leit!

So geht’s dahin, oan Zeiln noch da andern

und die Gedonken fongen an z’wondern.

I schau ma di Büdl aun do on da Wond,

gezeichnet von ana sicharen Hond.

 

 

Ihr werds es net glaubn, darrotn tats des nie.

Ja sicha, di Frohnleitner Litographie!

Bold bin i wiada durt, wo i herkemma bin,

so geht’s mir auf oanmol durch’n Sinn.

Es gibt aa noch ondere Sochn auf’d Wölt

als Karriere, Ansehen und Göld.

 

 

Ob ma gsund is oda in da höchstn Not

is es schen, wann ma a Hoamat hot.

Und des woaß i gwiß fiar olli Zeitn:

I kimm imma wiada gern noch Frohnleitn!

Do sog i – wia Kennedy – nur mit onderen Worten,

 

wann ma beim Bochwirt sitzn im Gortn:

 

 

I kimm sicha nächsts Joahr wiada do hin,

wall i von gonzn Herz a Frohnleitner bin!

Mei Frau, de schimpft schon, wirkli woahr,

wall i jedes Joahr zwoamol hoam eini foahr.

Wos sull i mochn, des konn i net ändern;

aa, wann ma schon woar in monch andern Ländern:

 

 

Wann i an Frohnleiten denk, wird’s mir gonz woarm.

 

I sogs imma wiada: In Frohnleiten bin i dahoam!