© Robert Pongratz

Hautklinik Münster

März 1996

 

Ich sitze in der Hautklinik von Münster

im Zimmer 217, es wird schon finster

und bin dabei, meine Papiere zu sichten;

da fällt mir ein: „Ich könnt‘ mal was dichten.“

 

„Es ist an der Zeit“, hab‘ ich mir gedacht,

„daß jemand ein Gedicht übers Krankenhaus macht!“

Ich nehme den Block und denke daran,

womit ich wohl am besten anfangen kann.

 

Wir Kranken haben ja nicht viel mehr zu tun,

als uns behandeln zu lassen und auszuruh’n.

Gerade dies wird uns oft zum Verdruß,

weil man dauernd untätig herumsitzen muß!

 

Dabei haben wir fast keinen Grund zum Klagen.

Was sollen da Ärzte, Pfleger und Schwestern sagen?

Die hätten doch alle viel mehr Grund;

doch sie arbeiten fleißig und halten den Mund!

 

 

Sie rackern und schuften tagein und tagaus;

kommen früh zur Arbeit, gehen spät erst nach Haus.

Trotzdem sind sie immer freundlich und nett;

bringen uns das Essen, machen das Bett.

 

 

Der Pfleger weiß die spannendsten Geschichten

über manche Patienten zu berichten.

Dann ist wieder Visite, die Ärzte sind da:

„Geht es Ihnen wieder besser? Ist ja wunderbar!“

 

 

Ich könnte noch tagelang weiterschreiben,

aber so lange will ich gar nicht bleiben.

Im Namen aller Gebrechlichen und Kranken

möchte ich mich ganz herzlich beim Personal bedanken!