© Robert Pongratz

Norwegen

Juni 2005

 

Ich wollte mal etwas Besonderes wagen

und buchte, – ohne etwas davon zu sagen -

ganz heimlich, still und leise

eine Hurtigrutenreise.

 

Ein paar Mal musste ich zum Reisebüro hin,

bis alles erledigt war; das macht ja Sinn.

Es wurde Zeit, die Kleidung für die Reise auszuwählen,

nun musste ich meiner Frau doch etwas erzählen.

 

Nach ein paar Wochen kamen die Karten

und wir konnten mit dem Auto nach Hamburg starten.

Dort verbrachten wir noch eine Nacht,

dann haben wir uns auf den Weg zum Airport gemacht.

 

Von Hamburg sind wir nach Oslo geflogen

und haben im Radisson Plaza ein Zimmer bezogen.

In aller Ruhe wollten wir uns Oslo ansehen,

doch leider konnten wir kein Wort verstehen!

 

Ein Schulfreund lebt dort seit vielen Jahren,

war damals von Österreich nach Norwegen gefahren.

Ich hatte ihn – wie immer ganz ungeniert –

schon lange vor der Reise kontaktiert.

 

Er holte uns ab und führte uns rum.

Meine Idee, ihn zu bitten, war gar nicht so dumm.

Er zeigte uns dies und er zeigte uns das;

man merkte, es machte ihm richtig Spaß!

 

Ohne ihn, das muss ich gestehen,

hätten wir nicht so viel von Oslo gesehen.

Ich verrate ihn euch hier noch ganz flink,

den Namen des Freundes: Er heißt Heribert Kink.

 

Er führte uns zur Skischanze Holmenkollen,

wo im Sommer die Kinder im Wasser tollen

und dort, wo sich im Winter der Auslauf befand,

sah es eher aus wie an einem Badestrand.

 

Danach fuhren wir zu König Harald’s Schloss,

es war wunderschön und riesengroß.

Vor den Toren standen die Wachen

ganz ernst, denn sie haben nichts zu lachen!

 

Am nächsten Tag sind wir in Kirkenes angekommen

und haben dort den Bus zum Hafen genommen.

Das Schiff war voll und die Aufregung groß.

Irgendwann hieß es dann endlich: Leinen los!

 

In den ersten Stunden hat das Schiff mächtig geschunkelt

und der Himmel hat sich ziemlich verdunkelt.

Ich habe mir schon Sorgen wegen der Reise gemacht,

aber dann kam glücklicherweise die Nacht.

 

Am Morgen danach war schon wieder alles vorbei.

Kein Wind mehr und der Himmel wolkenfrei!

Es war zwar recht kalt, aber trotzdem schön:

So etwas Tolles hatten wir noch nie gesehen!

 

In den nächsten Tagen staunten wir immer mehr

und genossen die Reise wirklich sehr!

Die Mitternachtssonne schickte ihren Schein

noch um zwei Uhr nachts in die Kabine rein.

 

Übers Nordkap fuhren wir nach Hammerfest;

das war keine Großstadt, eher ein kleines Nest.

Wir hatten wirklich nur kurzen Aufenthalt

zum Entladen und fuhren dann bald.

 

Tromsö war uns einen längeren Landgang wert

und wir besuchten ein Mittsommernachtskonzert.

In der Eismeerkathedrale war ein toller Klang

von kuriosen Instrumenten und schönem Gesang.

 

Auf jeden Fall die besten Noten

bekamen die Vesteralen und die Lofoten.

Bei Harstad, Stokmarknes und Svolvaer

sahen wir viele Inseln und auch das offene Meer.

 

Zwischen Bodö und Nesna – wie ich jetzt weiß –

überquerten wir den nördlichen Polarkreis.

Im Prinzip hat uns das gar nichts ausgemacht,

denn ab jetzt war es wieder dunkel in der Nacht.

 

Hinter dem Polarkreis liegen die „Sieben Schwestern“,

mir kommt es so vor, als war es erst gestern,

Das sind keine Frauen und auch keine Zwerge,

so heißen dort sieben nebeneinander liegende Berge.

 

Am vorletzten Tag kamen wir nach Trondheim und

anschließend auch noch nach Kristiansund.

Diese Stadt ist ja auf drei Inseln gebaut,

das haben wir uns natürlich näher angeschaut.

 

Der Trollfjord war ja wirklich auch sehr schön,

aber wir haben keinen einzigen Troll gesehen!

Im Fjord war es sehr eng, wir fuhren geradeaus

erst hinein, drehten um und dann wieder hinaus.

 

Wir kamen nach Bergen und hatten viel Glück,

es winkte das Königspaar und wir winkten zurück.

Danach fuhren wir hoch mit der Flöien-Bahn

und sahen uns noch Bergen von oben an.

 

Als wir mit der Bergen-Bahn nach Oslo fuhren,

kamen wir gar nicht so richtig auf Touren.

Wir waren sehr müde, die Nacht war recht schlecht

und so kam uns der freie Tag in Oslo ganz recht.

 

Wir sahen die Universität und das Parlament,

die Sonne brannte vom Firmament.

Über die alten Bauten haben wir uns nicht gewundert,

denn sie stammen ja aus dem 19. Jahrhundert!

 

So eine tolle Reise macht man nicht alle Tage

und wir kommen wieder, gar keine Frage!

Einmal im Winter, wenn die Nordlichter glühen,

werden wir noch mal gegen Norden ziehen.

 

Norwegen ist einfach wunderschön!

Man muss es auf jeden Fall mehrmals sehen.

In der Entstehungsgeschichte letzten Nacht

hat der Herrgott Norwegen gemacht!

 

Bis dahin hatte er wahrscheinlich nur geübt,

weil es tatsächlich nichts Schöneres gibt!

Als er sein Werk sah, fing er an zu lachen:

„Das kann wirklich niemand noch besser machen!“